Wenn uns das einleuchtet (Hintergründe s. MERKBLATT Nr. 6, Seite 105ff.), müssen wir uns fragen, was wir alles zur »Tapete« machen können, damit wir uns diesen Neuro-Mechanismus (vgl. MERKBLATT Nr. 2, Seite 91f.) zunutze machen können. Gehirn-gerechtes Vorgehen heißt,
. Beispiele für den Tapeten-Effekt:
• KLEIDUNG: Wer zu Hause in »alten Sachen« lernt, für die Prüfung (das Job-Interview, das wichtige Meeting mit Kunden etc.) aber die »guten Kleidungsstücke« anzieht, hat einen wichtigen Aspekt der potentiellen TAPETE verspielt. Lieber das Oberteil (sei dies nun ein T-Shirt, ein Hemd oder eine Bluse) mehrmals kaufen, damit man es sowohl beim Lernen (beziehungsweise bei der Vorbereitung) als auch bei der Prüfung tragen kann!
• ARBEITSMATERIAL: Hier machen viele den nächsten Fehler – sie benutzen zu Hause »altes Zeug«
(Bleistift-Stummel, Schmierpapier, den alten Taschenrechner etc.), führen aber, wenn Sie »in die Welt hinausgehen«, neue Sachen mit. Merke: Es müssen dieselben Stifte sein (Duplikate sind ok, solange sie gleich aussehen und sich gleich anfühlen), dieselbe Art von Schmierpapier oder Blöcken, Heften etc. (lieber das »alte« Schmierpapier von zu Hause AUCH in der Streß-Situation einsetzen), der gleiche Taschenrechner, dasselbe Nachschlagewerk (falls Sie bei Übersetzungen nachschlagen dürfen) etc.
• SCHMUCK: Vieles nehmen wir »aus den Augenwinkeln« beziehungsweise unbewußt wahr. Das gilt vor allem für Ringe, Armbänder, Armbanduhren etc. Wer diese zu Hause prinzipiell als erstes ablegt, sollte sie beim Lernen unbedingt anlegen, damit diese Aspekte der TAPETE funktionieren können. Wobei es sicher einleuchtet, daß Schmuckstücke, die ständig Geräusche verursachen, weder beim Lernen noch in Prüfungs-Situationen getragen werden sollten; sie stören nicht nur uns selbst (vielleicht unbewußt), sie können auch unsere Mitmenschen (MitschülerInnen, potentielle Chefs beim Job-Interview, Kunden bei einer Präsentation etc.) extrem nerven!
• BRILLE: Wenn Sie zu Hause eine Brille tragen, dann auch in der Prüfung (beziehungsweise in beiden Situationen mit Kontaktlinsen arbeiten).
• SCHUHE: Sie werden es kaum glauben, aber auch sie können ein Teil der TAPETE sein: Wer zu Hause mit »Schlappen« herumsitzt und dann mit modischen Leder- oder Stöckelschuhen die Streß-Situation meistern möchte, hat einen weiteren Aspekt der TAPETE geopfert. Lieber zu Hause ebenso schick aussehen, wenn es uns hilft, per TAPETEN-EFFEKT später mehr und besser zu erinnern, oder?
• GERUCH: Einer der stärksten Helfer ist der Geruch, da Geruchsmoleküle den kürzesten Weg ins Hirn haben, weil sie weniger Synapsen (an denen Signale »verlorengehen« können) überwinden müssen. Wer also beim Lernen z.B. ein wenig ORANGE auf die Haut reibt (am besten zwischen Daumen und Zeigefinger), kann dies auch vor der Streß-Situation (Prüfung) tun, insbesondere weil die Nervosität am Anfang meist höher ist…